Nachruf für Jennifer Aniston vom Gelderland

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NACHRUF auf Jennifer Aniston Bär vom Gelderland
eine wunderbare, eigenwillige Prinzessin.

Als uns Divamaus am 17. Juli 2018 verlassen hat, brach erst mal eine Welt für uns zusammen. Wir konnten uns nicht vorstellen, wieder einem Neufi ein neues Zuhause zu geben. Zu schwer saß der Schmerz in unseren Herzen. Doch ohne eine Fellnase war unser Haus leer und trostlos. Also haben wir uns nach langer Trauerzeit mit NiN in Verbindung gesetzt und im Januar 2019 fuhren wir nach Aalen um eine schwarze Hündin abzuholen.

Als Kaya-Yuma mit ihren 3,5 Jahren hereinkam, damals noch Bea genannt, lief sie schnurstracks auf meinen Mann zu und legte vertrauensoll ihren Kopf auf sein Knie. Perfekt. Sie hatte sich ihr neues Zuhause herausgesucht. Und ich saß da und quengelte Frau Brabandt an, daß ich ja nun keinen Hund hätte, den ich knuddeln könnte. Und schon ging es eine Woche später wieder los nach Aalen um Jennifer abzuholen. Kaya-Yuma hatte sich eingewöhnt und dann kam Jennifer an und beanspruchte genau dasselbe wie Kaya.

Das konnte nicht gutgehen …Langer Rede kurzer Sinn: wir hatten fast ein halbes Jahr ein Tierarzt-Abonnement. Mitten auf der Wiese aus dem Nichts heraus fingen beide an, sich zu fetzen und es war nicht möglich, die zwei auseinander zu halten. Wir mußten zu zweit spazierengehen, denn einer allein mit beiden Hunden kam regelmäßig zurück und einer der Hunde hatte einen Biß, eine Schramme oder ein Loch im Bein oder einen wackeligen, schiefen Eckzahn, weil der beim anderen Hund irgendwie hängen geblieben ist.

Jennifer war eine eigenwillige, für ihr Alter sehr bestimmte und quirlige Hündin, die sich nichts aber auch nichts gefallen ließ. Und wir waren platt, was wir uns da ins Haus geholt haben. Also alles was wir über Neufundländer wußten heraus  gekramt und das Wissen über unsere letzten 5 Neufis dazu gepackt und dann jeden Tag geübt was das Zeug hielt. Und siehe da, irgendwann klappte es. Kaya hatte eingesehen, daß sie gemaßregelt wurde, wenn sie Jennifer bedrängte und auch Jennifer mußte lernen, daß nicht alles nach ihrem Kopf ging.

Jennifer war eine ausgesprochen intelligente Hündin, die wußte was sie wollte. Und sie wußte auch was sie nicht wollte. Sie war der erste Hund, der Lecker mit der Schnauze wegstieß, weil sie das nicht kannte, oder nicht mochte. Wollte sie spazierengehen, bellte sie. Paßten Ihr unsere Gäste nicht, verbellte sie sie. Gefiel ihr das Futter nicht, klepperte sie mit der Schnauze unter der Schüssel, bis das Essen rausfiel.


Und sie setzte sofort durch, daß sie bei Frauchen im Schlafzimmer neben dem Bett schlafen durfte. Sie schnorchelte so wunderbar und genoß es am Morgen erstmal gaaanz lang geknuddelt zu werden.
Als die zwei das erste Mal zusammen im FIAT fahren mußten, war das ein Wagnis, aber es hat funktioniert. Kaya hat sich sofort breit hingelegt und Jennifer setzte sich auf den kleinen restlichen Platz und blieb sitzen. Wenn wir ans Wasser fuhren mit den beiden, schwamm Kaya los und hatte Spaß. Jennifer ging nur bis zum Bauch ins Wasser. Es war nicht ihr Element. Und irgendwann waren die beiden ein eingespieltes Team. Zusammen wurde gelaufen, „Zeitung“ gelesen, Geschäfte verrichtet und auch zusammen Unfug gemacht.

Es klappte. Doch bei Jennifer machte sich das Alter bemerkbar. Wir hatten sie mit 9,5 Jahren bekommen und freuten uns den 10. und auch den 11. Geburtstag feiern zu können. Sie lag am liebsten am Abend bei Frauchen zu Füßen und ließ sich knuddeln und streicheln. Wenn wir Fellpflege betrieben, stieg Jennifer immer als erste auf den Tisch – wir hatten eine Rampe gebaut zum leichteren Aufstieg – und wartete schon ungeduldig auf den Blower. Sie ließ sich genüßlich das Fell durchpusten und auch das Bürsten und Kämmen machte ihr Spaß.

Ganz im Gegensatz zu Kaya. Und weil Jenny ein eigenes Köpfchen hatte, hat sie sich eine besondere Freundin herausgesucht, nämlich MilkyWay unsere halbwilde Katze. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und wenn MilkyWay entspannt schlafen wollte, dann legte sie sich ganz nah an Jennifer und beide schliefen seelig, bis Kaya dann das Idyll wieder mal störte. Es gab noch einen anderen speziellen Freund von Jenny, nämlich Pippo. Dieser kleine, ebenfalls schwarz-weiße Mischling war der einzige Hund, den Jennifer leiden konnte.

Alle anderen verbellte sie oder schnappte nach ihnen. Aber Pippo durfte mit ihr laufen und auch spielen.
Im Frühjahr 2021, als beide über 2 Jahre bei uns waren bemerkten wir, daß Jennifer sich immer schwerer tat, mit uns spazieren zu gehen. Wir haben Hügellandschaft und es geht manchmal steil nach oben und unten. Deswegen packten wir jeden Morgen unsere beiden in den FIAT und fuhren hinunter ins Bormida-Tal, um dort auf gerader Strecke mit beiden laufen zu können. Kaya kam dabei noch in den Genuß eines Bades im Fluß und Jennifer konnte ohne Anstrengung mitgehen.

Aber es half einfach nichts. Sie wurde müder und müder und vieles war einfach anstrengend. Als sie nicht mehr ins Schlafzimmer wollte, sondern nur noch die Nächte im Erdgeschoß im Kühlen verbrachte, nicht mehr gerne gestreichelt oder sogar geblowert werden wollte, fast nicht mehr hochkam, wenn sie lag und kaum mehr aufstehen konnte, mußten wir uns eingestehen, daß Jennifer gehen wollte.

3 Wochen vor ihrem 12 Geburtstag war es soweit. Der TA kam zu uns und wir blieben gemeinsam mit Kaya bei ihr bis zum letzten Atemzug. Sie war sehr entspannt und  ihre Augen zeigten uns, daß wir das Richtige taten, als wir sie gehen ließen. Unsere wundervolle, eigenwillige, schöne Prinzessin Jennifer, die ein Stück unserer Herzen mit in das Regenbogenland genommen hat. Danke, daß Du ein wenig Zeit mit uns verbracht hast.

Mit freundlichen Grüssen

Gissela & Ronny Jahn


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