Hallo, Frau Brabandt,
im April habe ich Ihnen per Mail von der beginnenden Krankheit meiner Ona berichtet. Meine Sorge war sehr berechtigt. Es ging ihr immer schlechter. Sämtliche Untersuchungen haben keinen Befund erbracht, der den Zustand erklären konnte. Zum Schluss trank sie ca. 7 Liter Wasser am Tag und fraß nichts mehr. Sie war vollkommen schwach und schaute mich an nach dem Motto, „lass mich in Ruh“. Dann kam bei der letzten Untersuchung heraus, dass die so plötzlich aufgetretene Zuckerkrankheit entweder durch einen Tumor im Gehirn oder in der Nebenniere verursacht wurde. Konsequenz daraus war, ihr eine Operation zu ersparen, denn mit ihren 11 Jahren und dem zwischenzeitlich sehr schlechten Zustand hätte sie diese kaum überlebt. Die sichtbare Krankheit der Ona bis zu ihrem Ende hat drei Wochen gedauert. Auch das Wissen darüber, dass Ona bei uns in den sechs Jahren, die sie bei uns war, ein schönes Leben hatte, und sie während ihrer letzten drei Wochen auch nicht so fürchterlich hat leiden müssen, konnte mich nicht rösten, und ich fiel in ein tiefes Loch.
Begleitet hat mich in dieser Zeit Frau Kowalski. Sie hilft nicht nur Neufundländern in Not sondern auch Menschen in Not! Frau Kowalski hat mir gemailt und mich auch telefonisch getröstet. Ich kann ihr gar nicht genug danken. Als meine Tränen gar nicht mehr aufhören wollten, schickte sie mir Bilder von Akoma. Alles ging dann sehr schnell. Dem Ehepaar Neuen kann ich nur sehr dankbar sein, dass sie alle Pläne umwarfen, zu uns kamen, um das zwar sehr freundliche aber fürchterlich stinkende Tier von seinem verfilzten Fell zu befreien.
Jetzt haben wir eine vierjährige Akoma, die zwar nur rudimentär erzogen, sehr temperamentvoll, unendlich liebebedürftig und augenscheinlich restlos glücklich ist. Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Hund derart schnell eingewöhnt hat. Es hat nicht länger als 36 Stunden gedauert. Wir haben das, was man einen „ungeschliffenen Diamanten“ nennt. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Neufundländererfahrung und evtl. professionelle Hilfe eine
tolle Begleiterin aus ihr machen werden.
Also noch einmal: Herzlichen Dank an Neufundländer in Not, an Frau Kowalski und das Ehepaar Neuen. Sie alle machen eine tolle Arbeit und ich werde Sie nach Kräften unterstützen. Sobald ich einmal in die Eifel komme (spätestens im August d.J.) werde ich mich bei Frau Kowalski mit einem dicken Blumenstrauß bedanken.
Herzliche Grüße
Almut Soens